Kennst du das: Bevor es am 31. Dezember zur Silvesterfeier geht, schreibst du noch schnell deine Ziele fürs nächste Jahr auf – und stellst dabei fest, dass es wieder die gleichen sind wie im letzten? Du erinnerst dich daran, wie du mit großem Schwung in den Januar gestartet bist. Dann hat deine Begeisterung stetig nachgelassen und schließlich bist du spätestens im Februar wieder in deinen alten Trott verfallen.
Wenn du dich in dieser Beschreibung wiedergefunden hast, dann leidest du am so genannten "Neujahrs-Syndrom". Damit bist du in guter Gesellschaft! Die allermeisten Menschen machen zum Jahresbeginn den Fehler, dass sie sich viel zu viel vornehmen und alles auf einmal verändern wollen. Das kann nicht funktionieren, weil Veränderungen nun einmal kein Zuckerschlecken sind und wir uns auf diese Weise völlig überfordern. Die Folge: Der erste Durchhänger lässt nicht lange auf sich warten, und dann werfen wir das Handtuch, weil wir glauben, dass wir "einfach nicht diszipliniert genug" sind.
Dein Ansatz fürs neue Jahr: Eine Veränderung nach der anderen
Damit es dieses Jahr anders wird, solltest du die folgende Strategie beherzigen. Nimm dir zuerst einen Zettel und einen Stift und schreib all das auf, was du wirklich endlich ändern willst. Natürlich kannst du deine Liste auch am PC oder mit dem Smartphone erstellen. Bis hierhin ist noch alles wie immer, aber jetzt kommt eine wichtige Änderung: In diesem Jahr wirst du jeden Monat nur an einem einzigen Vorsatz arbeiten, mehr nicht.
Das hört sich erst einmal nach sehr wenig an, besonders wenn du eine lange Liste mit Vorsätzen geschrieben hast. Aber schon einen einzigen Vorsatz umzusetzen, eine einzige Kleinigkeit in deinem Leben dauerhaft zu ändern, kostet Kraft und braucht Fokussierung. Viele Menschen scheitern schon bei dem Versuch, nur eine einzige Veränderung zu schaffen – wie groß sind deshalb deine Chancen, gleich mehrere Vorsätze zur gleichen Zeit umzusetzen? Alles auf einmal zu ändern ist praktisch unmöglich.
Konzentriere dich deswegen immer nur auf eine einzige Sache, die du ändern willst. Das erhöht deine Chancen enorm, am Ende des Jahres nicht wieder am Neujahrs-Syndrom zu leiden.
Eine leichte Übung zum Starten
Suche dir für den Januar eine Veränderung aus deiner Liste aus, bei der du optimistisch bist, dass du sie gut schaffen kannst. Das heißt, dass es ruhig eine ganz kleine Veränderung sein kann – das ist also das genaue Gegenteil davon, was wir sonst meistens tun, nämlich mit dem größten Vorsatz zu starten.
Der Vorteil ist, dass du dir auf diese Weise gleich ein erstes, motivierendes Erfolgserlebnis holst. Wenn du dich direkt an etwas Schwieriges wagst und vielleicht nicht so vorankommst wie du es dir wünscht, bist du schnell demotiviert und traust dich für das restliche Jahr an gar keine neuen Vorsätze mehr ran. Das wäre doch schade!
Wenn du im Januar erfolgreich warst, dann sei stolz auf dich und genieße das Gefühl. Mache im Februar mit dem nächsten Vorsatz weiter, der ruhig schon etwas ambitionierter sein darf. Überstürze aber nichts und nimm dir nicht zwei oder drei Dinge vor, an denen du arbeiten willst. Erst wenn du einen Vorsatz umgesetzt hast und sich die neue Gewohnheit bei dir "gefestigt" hat, solltest du dich an deine nächste Aufgabe wagen.
Manchmal reicht ein Monat nicht aus
Es wird sicherlich Monate geben, in denen du nicht die Zeit findest, an dir und deinem Vorhaben zu arbeiten. Und manchmal dauert es auch einfach etwas länger, bis sich eine neue Gewohnheit entwickelt hat. Wenn du am Ende eines Monats feststellst, dass es dir noch immer schwer fällt, deinen Vorsatz umzusetzen, dann solltest du dir nicht noch ein weiteres Projekt aufladen. Arbeite so lange an einer Veränderung, bis sie "normal" für dich geworden ist und du keine Kraft mehr dafür aufbringen musst. Erst dann solltest du die nächste in Angriff nehmen.
Nur maximal eine Sache pro Monat zu verändern, mag sich nach sehr wenig anhören. Wenn du es aber schaffst, jeden Monat erfolgreich an einem Vorsatz zu arbeiten, dann hast du bis zum Ende des Jahres zwölf Veränderungen erreicht – und das ist eine ganze Menge!
Katrin Schäfer und Daniel Roth geben auf ihrem Blog "beVegt - vegan leben und laufen" Tipps für ein sportlich-aktives Leben mit veganer Ernährung. Die beiden Ultramarathonläufer beschäftigen sich leidenschaftlich gerne mit Veränderungen und helfen Interessierten mit ihrem beVegungs-Programm dabei, gute und gesunde Gewohnheiten zu entwickeln.
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