Schokoholics aufgepasst: Einer aktuellen Studie zufolge sind Fans der süßen Sünde im Schnitt dünner als jene, die ganz auf Vollmilch, Zartbitter, Traube-Nuss und Co. verzichten.
Ist das etwa endlich der Freifahrtschein zum hemmungslosen Schoko-Genuss?
Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in San Diego hatten in ihrer Studie "Association Between More Frequent Chocolate Consumption and Lower Body Mass Index" über 1.000 Teilnehmer (m/w, 20 - 85 Jahre) zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt und ihren Body Mass Index (BMI)* berechnet. Alle waren durchschnittlich fit und hatten keine Vorerkrankungen wie Diabetes oder Herzleiden.
US-Studie: Mehr Schokolade, niedrigerer BMI
Das verblüffende Ergebnis, das Ende März 2012 im Fachblatt "Archives of Internal Medicine" veröffentlicht wurde: Naschkatzen, die regelmäßig, aber in Maßen zu Schokolade griffen, hätten einen niedrigeren BMI als die Teilnehmer, die selten bis nie Schokolade essen würden – bei ähnlich viel (oder wenig) Bewegung und einer vergleichsweise sogar höheren Kalorienzufuhr. Der Grund hierfür seien womöglich die stoffwechselanregenden Inhaltsstoffe der Kakaobohne, wie die DPA in Berufung auf die Forschungsergebnisse vermeldet.
Deutsche Ärzte warnen: Forschungsergebnisse kein Freifahrtschein
Bevor Schokoholics jetzt in Jubel ausbrechen: Das Deutsche Ärzteblatt warnt vor einer Pauschalierung der Resultate und stellt die Aussagekraft der Querschnittsstudie in Frage. "Leider ist die Evidenz zu dünn, um für Ostern und danach alle Hemmungen abzustreifen", heißt es in einem Artikel vom 27. März 2012.
Der Lust auf ein Stückchen Schokolade könne man dennoch einmal nachgeben – wenn es Zartbitterschokolade mit einem hohen Kakaogehalt ist. "Die im Kakao enthaltenen Polyphenole haben möglicherweise günstige Auswirkungen auf die Insulinsensitivität und Cholesterinwerte, und ein Stückchen am Tag hat in Studien den Blutdruck ein wenig gesenkt", so das deutsche Fachblatt weiter. Oder einfacher ausgedrückt: Zartbitterschokolade macht glücklich – und hält gesund!
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* Der BMI ist eine Messgröße, mit der sich bestimmen lässt, ob jemand unter-, normal- oder übergewichtig ist. Dabei wird das Körpergewicht eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße bewertet. Die Formel lautet BMI = Körpergewicht in kg : (Körpergröße in m)2